Egal wie sehr du dich anstrengst, egal wie viel du aufräumst oder aussortierst, du hast schon verloren, wenn die restlichen Familienmitglieder nicht mit an Bord sind. Du kämpfst einen einsamen und aussichtslosen Kampf, der dich nur in die Frustration führt. Kommt dir das bekannt vor? Dann habe ich hier eine Lösung für dich! Die wöchentliche Familienkonferenz!

Wenn es dir so geht wie mir, hälst du das zunächst für unnötig oder denkst, dass da eh keiner mitmacht. Vielleicht findest du die Idee auch ganz gut, aber die Anderen halten es für reine Zeitverschwendung.
Aber ich kann dir nur versichern, lasst es auf einen Versuch ankommen! Bei uns haben diese Familienkonferenzen vieles geändert. Es ist kein Allheilmittel, aber es unterstützt dich in deinem Bemühen ein unbeschwertes und einfaches Leben zu führen.

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Die Grundstruktur

Wir haben einen festen Plan für unsere wöchentliche Familienkonferenz. Die einzelnen Punkte habe ich kurz schriftlich und in Bildform (für die jüngeren Kinder) aufgeschrieben und ausgedruckt. So können wir uns recht zügig von einem Punkt zum anderen bewegen ohne uns zu verzetteln. Gerade wenn kleinere Kinder dabei sind, kann so eine Familienkonferenz nicht ewig in die Länge gezogen werden. Wir schauen, dass wir in ca. 20 Minuten damit durch sind.

Unsere Agenda (Kurzform)

  • Familienkalender
    Hier besprechen wir die Termine für die nächste Woche. So kann sich jeder darauf einstellen.
  • Speiseplan
    Wir erstellen gemeinsam einen Speiseplan für die nächste Woche. So kann ich schneller einen Einkaufszettel schreiben und das Gemaule bei den Mahlzeiten wird zumindest etwas weniger.
  • Reparaturen
    Hier wird kurz besprochen, ob etwas repariert werden muss, z.B. der platte Fahrradreifen oder das Auswechseln einer Glühbirne. Wir besprechen hier aber keine größeren Renovierungsmaßnahmen, das würde den Rahmen mit den Kindern sprengen.
  • Erfolge und Sorgen
    Jedes Familienmitglied nennt einen Erfolg der letzten Woche und eventuelle Sorgen.
  • Besorgungen und Erledigungen
    Wir erstellen eine Liste von Dingen, die nachgekauft werden müssen oder Dinge, die erledigt werden müssen. Das können Schulprojekte, die leere Shampooflasche oder ein Geschenk für die nächste Geburtstagsfeier sein.
  • Lernzeit
    Im Vorfeld suche ich mit meinem Partner ein Thema aus, das zur Zeit gerade wichtig ist. Dieses wird dann kurz besprochen. Aber bloß keine langen Vorträge, einfach nur ein Thema ansprechen, dass für das Familienleben oder das Leben der Kinder relevant ist, z.B. die richtige Mülltrennung, den Tisch decken, Handtücher falten, …
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Unsere Familienkonferenz-Agenda (detailliert)

Der Familienkalender

Wir haben einen großen Familienkalender, der an einer prominenten Stelle hängt. So haben wir Erwachsenen einen guten Überblick über unsere Termine. Die Kinder schauen (noch) nicht auf den Kalender. Daher hatten sie keine Ahnung, was in den kommenden Tagen so vor sich ging und wurden von anstehenden Terminen regelmäßig überrascht und überrumpelt. Da waren Frustrationen und Ärger vorprogrammiert, schließlich machen auch Kinder Pläne und verabreden sich mit Freunden.

Seit wir in unseren Familienkonferenzen über anstehende Termine reden und diese auch an ihrem Magnetkalender sichtbar machen, hat sich die Lage spürbar entspannt. Den Magnetkalender werde ich in den nächsten Tagen noch vorstellen, also stay tuned!

Der Speiseplan

Einer der größten Stressfaktoren für Mütter ist das gemeinsame Essen. Jeder mag etwas anderes nicht, täglich Gejammer und Geschrei, weil das falsche Gericht auf dem Tisch steht und jeden Tag ist die Stimmung im Eimer. Gut, das war jetzt vielleicht etwas überspitzt dargestellt, aber … Ach egal, es ist doch so! Wir Mütter zerbrechen uns den ganzen Tag den Kopf, was wir kochen, stehen in der Küche und bereiten alles zu, nur um am Abend in völlig genervte und teils angewiderte Gesichter zu blicken. Schön ist anders!

Der gemeinsam erstellte Speiseplan hat mehrere Vorteile:

  1. Ich habe nicht mehr die alleinige Verantwortung für das Essen auf dem Tisch. Wir haben gemeinsam entschieden, Mama ist nicht schuld!
  2. Der Speiseplan ist schon fertig, ich muss mir nicht mehr in letzter Minute überlegen, was ich auf den Tisch stelle.
  3. Der Einkaufszettel schreibt sich fast von alleine.
  4. Da alles für die Woche vorgeplant ist, kann ich alles auf einmal einkaufen und muss nicht mehr spontan noch schnell weg, weil die wichtigsten Zutaten fehlen.
  5. Da morgens schon klar ist, was ich tagsüber koche, kann ich manches auch schon morgens vorbereiten. So habe ich abends weniger Stress. Außerdem weiß ich so auch, ob ich etwas aus der Tiefkühltruhe nehmen muss. Panikaktionen, weil der Braten noch halb tiefgefroren ist, entfallen damit.

Reparaturen

Dieser Punkt ist wichtig, dass wir nicht kurz vor der geplanten Radtour am Sonntag erfahren müssen, dass der Reifen schon seit 3 Wochen platt ist. Außerdem kann man so noch einmal dezent den Mann an die verstopfte Spüle erinnern. Mehr muss man dazu nicht sagen, oder?

Erfolge und Sorgen

Hier wollen wir unsere Kinder dazu ermutigen, dass sie genau über ihre Erfolge und Siege der vergangenen Woche nachdenken. Viel zu oft denken wir nur an unsere Misserfolge oder Probleme. Da wollen wir den Fokus neu setzen. Allerdings wollen wir auch Raum bieten, um sich über eventuelle Sorgen auszutauschen. Meist geschieht dies aber eher abends im Bett.

Besorgungen und Erledigungen

Auch mit diesem Punkt wollen wir uns vor unangenehmen Überraschungen schützen. Durch unseren Familienkalender haben wir auch die anstehenden Geburtstage und Einladungen im Blick. So können wir rechtzeitig Geschenke und Mitbringsel planen und auf die Einkaufsliste setzen. Auch sonstige Dinge, die ausgegangen sind, für die Schule gebraucht werden, ersetzt werden müssen oder verloren gegangen sind, kommen auf die Einkaufsliste. Das alles kann dann mit dem Lebensmitteleinkauf zusammen gekauft werden. Und wieder Zeit gespart!

Auch diverse Erledigungen, wie das Kaufen von Briefmarken und das Schreiben von Schulpost werden besprochen.

Lernzeit

Für diesen letzten Punkt der Familienkonferenz suchen wir ein Thema aus, dass gerade wichtig für unser Zusammenleben ist. Das kann zum Beispiel die Mülltrennung sein, wenn die Kids ständig fragen, in welchen Mülleimer ihr Müll kommt. Das kann tierisch nerven! Besprecht es einfach in der nächsten Familienkonferenz.

Beispiele für weitere Themen:

  • Wäschetrennung
  • Wäscheetiketten lesen
  • richtig kehren (hilft beim Tischdienst)
  • richtig Tisch abwischen
  • Wie melde ich mich am Telefon?
  • Was mache ich, wenn ich mich verlaufen habe?
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Wie läuft es bei euch? Bist du alleine für den Haushalt und die Familienführung zuständig oder teilt ihr euch die Aufgaben? Haltet ihr regelmäßige Familienkonferenzen ab? Erzählt es mir in den Kommentaren!

Ich wünsche euch einen erholsamen Sonntag!

Herzliche Grüße

Natalie

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